Landesverband der Freien und Unabhängigen

in der Kataster- und Vermessungsverwaltung in Rheinland-Pfalz e. V.

Digital und nah am Menschen

Mobiles Arbeiten und HomeOffice flexibilisieren und ausbauen

Die Vereinbarung zum Mobilen Arbeiten, die zum 1. November 2020 in Kraft getreten ist, betrachten wir als richtungsweisend. Die technischen Möglichkeiten stehen heute aufgrund der Initiative der Personalvertretung in hoher Anzahl in der VermKV zur Verfügung. Die Landesregierung hat – auch als Reaktion auf die Pandemiekrise – eine Vielzahl von ROI-Zugängen geschaffen und bereitgestellt. Mobiles Arbeiten ist i.d.R ohne Angabe von Gründen für einen Tag pro Woche für alle Kolleginnen und Kollegen möglich. In Absprache mit der Fachgruppenleitung vor Ort bzw. der Fachbereichsleitung beim LVermGeo wird der Tag pro Woche unbürokratisch gewährt werden.

Die Organisation des Mobilen Arbeiten wird von den jeweiligen Ämtern bzw. dem LVermGeo in Eigenregie vorgenommen. Zur besseren Gestaltung des alltäglichen Lebens sind flexible Arbeitszeiten im Homeoffice unumgänglich. Insbesondere für die Kinderbetreuung sowie die Versorgung pflege- und hilfsbedürftiger Angehöriger brauchen wir besondere Lösungen (z.B. temporäre Teilzeitregelungen).

Nach der zurzeit noch laufenden Erprobungsphase sehen wir eine Erweiterung der Homeoffice Tage auf zwei Tage pro Woche als realistisch an. Damit wird auch das reguläre Telearbeitskontingent der Dienststellen entlastet und eine größere Anzahl von Telearbeitsplätzen ab drei Tage pro Woche zu vergeben sein. Ziel muss sein, dass jedes Endgerät, ob nun Notebook, Mini PC oder Feldrechner, für mobiles Arbeiten bzw. im HomeOffice verwendet werden.


Führung nah am Menschen – auch digital und mobil

Will heißen: der Umgang miteinander, ob nun per Videokonferenz während dem HomeOffice oder eben auch „face to face“ sollte vom gegenseitigen Respekt geprägt sein. Es ist ein Trugschluss, wenn man glaubt, dass Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausschließlich durch physische Anwesenheit der Führungskraft in der Dienststelle bzw. im Büro möglich ist. Die erfolgreiche Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern per Videotechnik, per Telefon oder per E-Mail – also in digitaler Form während HomeOffice – ist durch unzählige Studien belegt. Natürlich können Gespräche zwischen „Tür und Angel“ nicht durch digitale Kommunikationswege auf Dauer ersetzt werden. Aber digitale Kommunikation kann ein effektives Instrument zur Gestaltung von Führung und Kommunikation in der angestrebten Verwaltung „4.0“ sein. Die Möglichkeiten sind in unserer Verwaltung vorhanden oder werden kurzfristig in entsprechender Zahl zur Verfügung gestellt. Wir sollten sie nutzen.


Eure persönlichen Daten müssen sicher sein

Auf den Datenschutz angesprochen, reagieren viele Kolleginnen und Kollegen auch heute noch mit den Worten: „Datenschutz? Brauche ich nicht. Ich habe nichts zu verbergen.“ Weit gefehlt: Big Brother kommt im Gewand des netten Helfers auf dem Sideboard (z.B. Amazon Alexa oder Google Nest) daher. Was im privaten Bereich gilt, gilt auch im beruflichen Sektor.

Auf den Punkt gebracht: die wohl wichtigste Funktion des Datenschutzes besteht darin, dem einzelnen Menschen persönliche Schutzräume zu bewahren, innerhalb derer er unbeobachtet denken und kommunizieren kann. Genauso ist Datenschutz auch in der VermKV zu sehen. Es bedarf wirksamer Vereinbarungen, um den persönlichen Datenschutz wirksam zu regeln. Diese Regelungen müssen „scharfe Schwerter“ sein, um Missbrauch von persönlichen Daten auszuschließen. Hierfür stehen wir.


Vernetzung der Personalräte

Der Ausbau der Kommunikation durch den Ausbau von Netzwerken ist vor dem Hintergrund der immer komplexer werdenden Mitbestimmungsvorlagen und den Möglichkeiten, Initiativprozesse durch die Personalvertretung anzustoßen, absolut notwendig. Informationen sind die Währung in der Personalratsarbeit, um den entscheidenden Schritt nach vorne zu gehen. Die Nutzung vorhandener und neu eingeführter Plattformen erleichtert die Kommunikation und den Austausch der Personalräte untereinander erheblich – ersetzt aber auf keinen Fall die persönliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht.


Digitale Ausbildungsmöglichkeiten ausbauen

Lösungen für die Fortführung der Ausbildung müssen dringend gefunden werden. Onlineverfahren sind zu entwickeln, die jederzeit und überall einsetzbar sind. Digital orientierte Ausbildungskonzepte sind eine Bringschuld. Unseren Auszubildenden Onlineangebote zum interaktiven Lernen anzubieten, sind notwendig um der aktuellen Situation zu begegnen und zukünftig breit gefächert aufgestellt zu sein.

Die Ausbildung „4.0“ ist digitaler geworden – auch Pandemie bedingt. Lernplattformen müssen entwickelt, gepflegt und zielgerichtet ausgebaut werden. Gerade in Krisenzeiten hat sich gezeigt, dass wir nicht genug vorbereitet waren. Hier ist Pionierarbeit gefragt. Viele gute Ansätze wurden bereits angeschoben – aber an dieser Stelle sehen wir noch Defizite, die schnell ausgeräumt werden müssen, um den Anschluss an andere Verwaltungen und die freie Wirtschaft nicht gänzlich zu verlieren. Hierfür stehen wir ein.